Christophe Gbenye

kongolesischer Politiker; Innenminister 1960-1961; stellv. Premier 1962; 1965 Vors. der Revolutionären Regierung der Volksrepublik Kongo-Stanleyville im Exil

* vermutlich 1927

† 3. Februar 2015 Kinshasa

Wirken

Christophe Gbenye wurde etwa 1927 geboren. Er kam zur Politik auf dem Umweg über die sozialistischen Gewerkschaften. In den 50er Jahren arbeitete er im Provinzfinanzamt in Stanleyville. 1959 wurde er dort stellv. Bürgermeister.

Nach der Unabhängigkeitserklärung des Kongo Ende Juni 1960 zog er als Abgeordneter des Bezirkes Uele in der Nähe von Stanleyville ins kongolesische Parlament ein. Er wurde in der ersten Regierung des Kongo unter Lumumba Innenminister, außerdem kontrollierte er die Geheimpolizei. Nach dem Sturz Lumumbas im Sept. 1960 floh B. nach Stanleyville. Er wurde dann in der Gegenregierung Gizengas dort wieder Innenminister, außerdem Nachfolger Lumumbas als Führer der "Nationalkongolesischen Bewegung"(MNC). Im Dez. 1960 drohte er, alle Europäer in Stanleyville köpfen zu lassen, falls dem damals gefangenen Lumumba ein Leid geschehe. Diese Drohung wurde zwar nicht ausgeführt, aber nach der Ermordung Lumumbas (1961) wurden viele von dessen politischen Gegnern soweit sie im Bereich der Stanleyville-Regierung lebten, ermordet. Im Verlauf des Jahres 1961 stützte G. das Regime Gizenga, das vom Ostblock anerkannt und unterstützt wurde, indem er als Innenminister neun belgische Soldaten ...